Allgemein

Schreiben und veröffentlichen

Über das Nicht-Schreiben …


Sehr oft liest man Internet, man solle schreiben. Egal, wie viel Energie der Tag gefressen hat, egal, wie unkonzentriert man ist, man möge sich hinsetzen und wenigstens ein paar Sätze tippen. … Nun, nach einer miserablen Nacht mit wenig Schlaf oder nach einem Kräfte zehrenden Tag wird man sicherlich in der Lage sein, einige oder sogar mehrere intelligente Sätze niederzuschreiben und die Handlung voranzutreiben. Hat man jedoch nicht genug Zeit, sich zu regenerieren, weil der Schlaf jede zweite oder dritte Nacht aus diversen Gründen gestört wird, die täglichen Aufgaben sich türmen und die Konzentration gegen Abend schwindet, ist es kaum möglich, etwas Brauchbares zu fabrizieren.

Ich liebe das Schreiben. Ich empfinde es als eine sinnvolle Tätigkeit. Als eine Gelegenheit, konzentriert zu arbeiten und voll im kreativen Schaffen aufzugehen. Als einen Moment, der nur meinen Figuren und mir gehört. Als eine Möglichkeit, den Fluss der Fantasie zu bündeln und davon zu profitieren. Und als eine einzigartige Reise. Wenn ich schreibe, befindet sich mein Körper im Zimmer, mein Geist hingegen legt binnen Sekunden Hunderte, Tausende von Kilometern zurück. Er wandert durch Raum und Zeit, sieht Dinge, die niemand außer ihm sehen kann, er kostet, spürt und hört. Er genießt, er fürchtet, er kämpft, er siegt. Er erkennt.

Schreiben macht Spaß. Aber es ist auch harte Arbeit. Figuren ins Leben rufen, leiten und lenken, Plotelemente logisch miteinander verknüpfen, Worte aneinanderreihen und dabei mit der Sprache jonglieren erfordert Zeit, Geduld und geistige Ressourcen. Wer sich zum Schreiben berufen fühlt, empfindet Respekt gegenüber seinen Leser*innen, Figuren und dem Handwerk selbst. Ab und an wird er sich – der Erschöpfung, Niedergeschlagenheit oder anderen Gründen geschuldet – wohl Patzer erlauben. Hauptsachte, er schreibt weiter und korrigiert eines Tages die weniger gelungenen Textstellen. Wenn aber schlechte Textpassagen Seite für Seite füllen, wenn die ungeschickte Wortwahl das Lesen zur Qual degradiert, Banalitäten, die dazu dienen, das tägliche Schreibziel zu erreichen, die Handlung bremsen und die Protagonisten für die Leser*innen an Reiz verlieren, läuft etwas gehörig schief.

Natürlich könnte man sagen, dass jeder fertige Text die Schreibenden näher ans Ziel bringt (gelungener Roman, Verlagsveröffentlichung etc.). Man könnte die aus der Sicht der Schreibenden misslungene Arbeit auch als einen Prototyp für das Manuskript betrachten, das eines Tages geschrieben und um Längen besser als der Vorgänger sein wird. Doch jetzt mal ehrlich, wer von uns hat so viel Zeit, Monate in einen Rohentwurf zu investieren, der ohnehin im Papierkorb landet? Wenn ich trotz Schlafmangel und Erschöpfung, trotz schlechter Laune zu Hause diverse Aufgaben erledige, bin ich zufriedener, als wenn ich schlechte Texte produziere. Und solange mich zu viele Faktoren daran hindern, regelmäßig auszuschlafen und konzentriert zu arbeiten, mich zu viele Aufgaben davon abhalten, dem Recherchieren und Schreiben ein angemessenes Zeitfenster zu geben, solange werde ich nur kurze Texte verfassen.


… und wie man dennoch glücklich wird



Schreibende sind Künstler, Kreative und Kulturschaffende. Nicht selten haben sie mindestens eine Arbeit beendet und stürzen sich bereits auf das nächste Projekt. Schreiben ist für sie ein Bedürfnis, eine Freude und manchmal sogar eine Erlösung. Autor*innen versuchen, der Ideenflut in ihrem Kopf Herr zu werden und Geschichten, die darauf drängen, erzählt zu werden, digital oder auf Papier festzuhalten. Sie haben einen besonders starken Drang, ihre Kreativität auszuleben, und tun es, indem sie schreiben. Zeit, harte Arbeit und Leidenschaft lassen ein Manuskript reifen. Distanz, Hinterfragen und Sorgfalt veredeln dieses.

Autor*innen zeichnen sich vor allem durch Kreativität aus. Wie sollte es denn auch anders sein? Immerhin beleben sie vergangene Epochen, halten die Gegenwart fest und entwerfen eine alternative oder die zukünftige Welt. Sie porträtieren Menschen, die sich aus ihren Erinnerungen, Beobachtungen und Fantasie zusammensetzen, und geben ihnen Raum, sich zu verselbstständigen. Wenn jedoch äußere Umstände und die Gemütslage sie daran hindern, ihr volles Potential zu entfalten, dann suchen sie sich andere Ventile für die Kreativität.

Seit ich keine Romane mehr schreibe, zeichne ich immer wieder. Dabei greife ich oft auf Blei- und Buntstifte zurück, aber auch Acryl- und Aquarellfarben nutze ich ab und an gern. Manchmal zeichne ich mit einem Radierer. Radierer eignen sich hervorragend, um dreidimensionale Objekte zu „zeichnen“. Hin und wieder nutze ich meine Bleistiftentwürfe, um sie mit dem Programm „ArtRage“ zu digitalisieren. Ich liebe es, die Kreativität auf diese Art zu bündeln und meine Ideen zu verwirklichen. Zeichnen ermöglicht mir, ein Projekt innerhalb von wenigen Stunden oder ein paar Tagen zu beenden. Ich liebe das befriedigende Gefühl, eine Idee erfolgreich und zeitnah umgesetzt zu haben, und ein neues Werk zu beginnen. Außerdem freue ich mich, wieder eine neue Technik ausprobiert oder eine ältere perfektioniert zu haben.

Manchmal, aber nur manchmal schleicht sich der Gedanke in meinen Kopf, ein Printexemplar im Selfpublishing herauszugeben, in dem ich verschiedene Techniken vorstelle. Nicht als Lehrbuch, sondern als ein Werk, um sich inspirieren zu lassen. Dann jedoch denke ich an all die Romanideen, die sich auf meinem Laptop befinden und darauf warten, geordnet, ausgearbeitet und in eine Geschichte eingebettet zu werden … und das Inspirationsbuch rückt in weite Ferne.



Zu verschenken

Ich liebe alle meine Arbeiten; ihre Stärken, aber auch ihre Schwächen. Ich liebe selbst die, die eine Generalüberholung vertragen könnten, wie z. B. Das erste Element erwacht. Jeder meiner Romane enthält eine Prise Persönliches, das ich darin verarbeite. Ebenso gibt es besondere Wendungen oder witzige Situationen, auf die ich mich freue, wenn ich eines meiner Bücher aufschlage. Überhaupt freue ich mich auf die humorvollen Stellen am meisten.

Trotz ihrer Fehler, trotz gewisser Patzer liebe ich meine Werke so sehr, dass ich mir alle paar Monate eine kleine PR-Aktion ausdenke, um auf sie aufmerksam zu machen. So habe ich im Dezember beispielsweise Pressemitteilungen verschickt und Romane verlost. Jetzt, Anfang Februar, habe ich zwei Bücher auf die Reise geschickt. In einem Glaskasten stehen sie zusammen mit anderen und warten darauf, gelesen zu werden.

Offener Bücherschrank

„Offener Bücherschrank“, so nennt sich der Glaskasten im Stadtteil Laim. Er ist einer von mehreren, die in München zu finden sind. Leserinnen und Leser haben die Möglichkeit, mindestens ein Buch mitzunehmen, es zurückzubringen oder zu behalten. Natürlich können sie auch eigene, bereits gelesene oder gern auch neue Exemplare hinzufügen.

Es ist nicht das erste Mal, dass ich Printexemplare für den Bücherschrank zur Verfügung stelle, jedoch ist es das erste Mal, dass ich die Bücher mit einer persönlichen Note versehen habe. Bisher habe ich meinen Roman Da.Sein eher stiefmütterlich behandelt. Zur Feier anderer Veröffentlichungen veranstaltete ich Leserunden und verschickte fleißig Rezensionsexemplare. Da.Sein profitierte nicht von meinem Tatendrang. Kein Wunder also, dass exakt dieses Buch bei den meisten Online-Händlern bisher keine Bewertungen erhalten hat. Nun sehne ich mich nach Feedback. Deshalb bitte ich die Leserinnen und Leser von Da.Sein und Schauen & Schreiben auf einer Seite höflich um eine Rezension.

Ob mein Plan aufgehen wird, ob jemand ein paar Zeilen auf www.amazon.de oder www.thalia.de veröffentlicht, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Im Moment ist Geduld angesagt.

Rezepte

Wenn ich mal wieder eine lange Schreibpause einlege, wie zum Beispiel jetzt, nutze ich die Zeit, um Bücher zu lesen, zu malen oder etwas Neues zu wagen. Nicht selten probiere ich neue Rezepte aus. Fingerfood in Form von Gurkensticks als ein gesunder, kalorienarmer Snack oder ein Rettich-Zaziki (das ich an manchen Tagen einfach nur auslöffele) gehören zu den simplen Varianten. Auch ein Pesto ist recht schnell zubereitet. Für mein Beispiel benötigt man Olivenöl, viele Basilikumblätter, einen Teelöffel voll Schnittlauch und eine Messerspitze Salz und Minze für das gewisse Etwas. Pinienkerne runden das Ganze wunderbar ab.

Andere Rezepte hingegen wie beispielsweise Rindfleisch in Teriyaki-Soße oder eine Suppe aus Waldpilzen nehmen etwas mehr Zeit in Anspruch. Besonders die Crème-Suppe fordert ihren Koch ziemlich heraus. Ich weiß noch, wie ich schweißgebadet mehrere Hundert Gramm Pilze zerkleinert habe. Am Abend spürte ich meine Arme kaum. Im Vergleich dazu war es deutlich einfacher, die Kürbissuppe zuzubereiten.

Zu meinen kulinarischen Favoriten zählt auch gebratenes Rotbarschfilet mit Kräutern und Naturreis. – Eine Delikatesse, in deren Genuss ich leider zu selten komme. Manchmal darf es auch ein saftiges Rinderfilet mit ein paar Spritzern Soße und einer ordentlichen Portion Salat sein. Ohne Kartoffeln, ohne Nudeln oder Reis.

Inspirationsquellen

Auf der Suche nach leckeren Gerichten lasse ich mich vom Bauch leiten und hauptsächlich vom Internet inspirieren. Drei Kochseiten zählen mittlerweile zu meinen Favoriten. Sie bieten nicht nur unkomplizierte Rezepte, sondern auch anspruchsvolle. Ab und zu stöbere ich in Büchern und koche mindestens drei Gerichte nach. Nicht alle Rezepte schmecken mir, nicht alle gelingen perfekt, doch es macht Spaß, meinen kulinarischen Horizont zu erweitern. Einige von ihnen haben es auf den wöchentlichen Speiseplan geschafft, manche kommen wenigstens ein Mal pro Monat auf den Tisch. Andere wiederum hebe ich für besondere Anlässe auf, um meine Gäste zu überraschen.

Gimmicks

Ich liebe Gimmicks, ich liebe Postkarten! Ich liebe es, welche zu produzieren und zu verschenken. Im Gegensatz zu Flyern bieten sie nämlich gleich zwei Vorteile: Zum einen können sie beschrieben und verschickt werden. Zum anderen präsentieren sie mindestens einen meiner Romane und dienen somit als eine kleine Werbefläche. Es macht mir einfach Spaß, das Design auszusuchen, die Bilder für die Vorderseite zu bestimmen und die äußere Gestalt immer wieder zu verändern! Wie die Postkarte des Romans Da.Sein beweist, bietet sich auch eine weitere Spielerei: Durch einen Knick entsteht eine Art Buchumschlag. Nur eben mit individuellem Text zwischen den „Deckeln“. Der Klappentext verrät dem Empfänger, wovon der Roman handelt.

Aber nicht nur Postkarten haben es mir angetan. Wenn ich wieder eine Leserunde oder Buchverlosung plane, sammle ich im Vorfeld gerne Gimmicks, um sie mit den Büchern auf die Reise zu schicken. Dazu zählen eben die bereits genannten Postkarten mit den Covers meiner Romane, ein Lesezeichen und eine Tüte meiner Lieblingsteesorte, die es sogar in einer Großstadt nur in wenigen Gourmetabteilungen gibt.

Gimmicks: Postkarte, Motiv "Stadtrivalen"
Gimmicks: Postkarte, Motiv "Da.Sein"

Sticker


Mittlerweile habe ich das Designen von Stickern für mich entdeckt und werde dem Päckchen, das ich versende, einige beifügen. Schon als Kind sammelte ich leidenschaftlich gern Sticker. In meinem Album kleben tatsächlich noch welche aus den 90er Jahren und welche aus dem neuen Jahrtausend. Und wenn ich mal ein schönes Set sehe, kaufe ich es mir (was mittlerweile selten vorkommt). Da ich mit einigen, gängigen Programmen arbeite, fällt es mir leicht, hübsche Motive zu erstellen. Natürlich nutze ich diese nicht nur für Sticker oder Postkarten, sondern auch für andere Artikel.

Grundsätzlich suche ich immer Ideen für Gimmicks, die ich problemlos in eine Versandtasche stecken kann. Die Anforderungen an diese sind simpel: Sie sollen möglichst flach, nicht größer als ein Taschenbuch und leicht sein. Wenn Euch etwas einfällt, dann her mit den Tipps! Vielen Dank im Voraus.

Schreibratgeber

Es ist soweit! Das Printbuch Schauen & Schreiben: Bessere Romane dank Netflix, Amazon Prime Video etc. ist nun erhältlich.

Wie hat es die Serie The Big Bang Theory zu 12 Staffeln geschafft? Warum gilt The Stranger Things als eine der erfolgreichsten Netflix-Serien? Welchem Erfolgskonzept folgt der Film Inception? Und was haben Bestseller-Romane mit dem Überraschungsei von Ferrero gemeinsam?

Auf der Suche nach Schreibtipps orientieren sich Autoren in erster Linie an literarischen Vorbildern. Dabei liefern Film und Fernsehen zahlreiche Erfolgsrezepte für Schreibende.

Dieser Schreibratgeber enthüllt die Erfolgsgeheimnisse diverser Filme und Serien und zeigt, was Autoren von ihnen lernen können. Nicht nur populäre, sondern auch ältere, wie z. B. Manche mögen’s heiß oder Mr. Bean, werden analysiert. Er vermittelt u. a., wie man unvergessliche Figuren erschafft, Spannung aufrechterhält und den Lesern einen Mehrwert bietet.

Eine Leseprobe findet Ihr hier.

Der Schreibratgeber kann vorerst nur im Shop von epubli bestellt werden. Andere Online-Shops bieten ihn erst in einigen Wochen an.

Im Moment existiert nur eine Printversion mit Softcover. Für Dezember / Januar plane ich eine Sonderausgabe, die preislich aus Produktionsgründen etwas teurer als das Taschenbuch angeboten wird, da ich eine Hardcover-Version herausbringen möchte. Diese dürfte eher für Sammler interessant sein. Noch kann ich nicht sagen, ob ich auch ein eBook anbieten werde. Sollte ich mich allerdings dafür entscheiden, werde ich es vermutlich frühestens im Februar oder März 2021 hochladen.

In Kürze werde ich einige Exemplare auf lovelybooks.de verlosen.

Übrigens: Wenn Ihr runterscrollt, findet Ihr die Verlosung des Gutscheins von Thalia im Wert von 50 €. Ich verlose ihn, weil es mir aus verschiedenen Gründen nicht gelungen ist, den Ratgeber wie geplant Anfang Herbst zu veröffentlichen. Wer daran teilnehmen möchte, soll dort einfach einen Kommentar hinterlassen.

Verlosung

Wie ich bereits auf einer anderen Webseite angekündigt habe, verlose ich einen Gutschein von Thalia im Wert von 50 €, weil ich es nicht geschafft habe, meine eigene Deadline einzuhalten. Wer an der Verlosung teilnehmen möchte, hinterlässt bis zum 30. November eine kurze Nachricht unter diesem Text. Unter allen Teilnehmern wird der Gewinner (m/w/d) Anfang Dezember per Zufall ermittelt.

Mit Deiner Teilnahme erkennst Du folgende Bedingungen an:

  • Die Teilnahme an der Verlosung ist kostenlos.
  • Eine gültige E-Mail-Adresse ist erforderlich. Diese wird nur für mich sichtbar sein und nur im Falle des Gewinns genutzt, d.h. der Gewinner (m/w/d) wird per E-Mail kontaktiert.
  • Die E-Mail-Adressen sind an die Kommentare geknüpft. Da ich die Kommentare nach Beendigung der Verlosung nicht löschen werde, bleiben sie unsichtbar, aber erhalten. Ich werde niemandem Newsletter oder etwas Vergleichbares schicken.
  • Solltet Ihr dennoch eine merkwürdige E-Mail von mir erhalten, löscht sie bitte umgehend und kontaktiert mich über diese Homepage.
  • Teilnehmen darf jeder, egal aus welchem Land.
  • Der Versand des Gutscheins erfolgt elektronisch, d.h. per E-Mail.
  • Der Gewinner (m/w/d) der Verlosung wird auf folgende Weise veröffentlicht: Vorname N. (erster Buchstabe des Nachnamens) aus „Stadt“, wie z.B. Max M. aus Musterstadt.
  • Jede Person darf nur ein Mal teilnehmen. Bei Verdacht auf Manipulation werden betroffene Kommentare nicht zur Verlosung zugelassen.
  • Der Inhalt der Kommentare hat keinen Einfluss auf die Gewinnchancen. Beleidigende Kommentare oder solche, die rassistisch, pornografisch oder werbewirksam (d.h. Links zu Shops, Marken usw. enthalten) sind, werden nicht veröffentlicht.
  • Teilnahmeschluss ist der 30. November.

Habt Ihr Fragen? – Schreibt mir einfach!

Wenn Ihr schon mal hier seid, werft einen Blick in die Rubrik „Über das Schreiben“. Dort findet Ihr Themen wie z. B. interessante Romanfiguren, die Bedeutung des Settings und viele weitere.

Ich freue mich über eine rege Teilnahme!

Herzliche Grüße

Carolina

Ratgeber

Seit einigen Jahren spiele ich bereits mit dem Gedanken, Selfpublisherin zu werden – oder es zumindest zu versuchen. Bisher traute ich mich nicht. Dieses Jahr wage ich diesen Schritt jedoch endlich mit meinem ca. 100-seitigen Ratgeber, in dem sich alles um kreatives Schreiben und Filme und Serien dreht. Die Idee, sich mit Film und Fernsehen zu befassen und daraus Inspirationen für das Schreiben zu ziehen, kam mir vor ein paar Jahren. Umsetzen ließ sie sich allerdings erst letztes Jahr, nachdem ich kurz zuvor Netflix-, Prime-Video- und Disney-Serien für mich entdeckt hatte.

Obwohl die Tipps sicherlich auch u. a. Kurzgeschichten zugutekommen, so konzentriert sich der Schreibratgeber in erster Linie auf Romane. Meine Favoriten sowie einige Serien und Filme, die ich für erwähnenswert halte, finden darin ebenso Platz wie negative Beispiele. Vor allem letztere zu analysieren bereitete mir besondere Freude. Denn ich finde, man lernt nicht nur von erfolgreichen, sondern auch weniger gelungenen Konzepten. Allzu ausführlich gehe ich auf einzelne Filme und Serien nicht ein. Ich arbeite jedoch relevante Kernthemen an ihnen ab und hebe ihre besonderen Merkmale hervor.

Das Manuskript wurde bereits professionell lektoriert und korrigiert, von mir noch mal überarbeitet und wartet auf ein paar Feinschliffe von Profis. Das Cover ist auch schon fertig. Im Oktober soll es endlich soweit sein.

Ich gebe zu, ich bin etwas nervös. Im Grunde so nervös, wie ich es bisher vor jeder anderen Publikation gewesen bin. Schließlich bin ich ein Neuling auf dem Gebiet „Selfpublishing“. Gleichzeitig freue ich mich, den Ratgeber selbst zu veröffentlichen und dabei etwas zu lernen.

Schauen & Schreiben


Wovon handelt der Ratgeber? Nun, hier ist der Klappentext:

Schauen & Schreiben: Bessere Romane dank Netflix, Amazon Prime Video etc.

Sobald mir die Druckexemplare vorliegen, werde ich einige davon verlosen. Wer ein Mitglied bei lovelybooks.de ist, kann sich gern auf der Webseite bewerben. Eine Leserunde findet nicht statt. Trotzdem hoffe ich, dass ich einige Rezensionen und somit Feedback bekomme.

Texte erfolgreich strecken

Du hast spannende Beobachtungen und Erkenntnisse gewonnen, die anderen Menschen nützen könnten? Nun fängst Du an, einen Ratgeber zu schreiben, stellst aber fest, dass er ziemlich dürftig ausfallen könnte? – In diesem Kapitel erfährst Du, wie Du Deine Arbeit erfolgreich streckst! Quantität vor Qualität lautet das Motto – und diesem folgen wir mit einem Augenzwinkern.

  • Zitate

Zitiere, zitiere, was das Zeug hält! Die Literatur bietet so viele wundervolle Texte, die thematisch immer irgendwie in Deinen Ratgeber passen. Wie wäre es also, statt eigener Gedanken einfach die anderer, erfolgreicher Autorinnen und Autoren aufzugreifen? An sich ist es kein besonderer Akt, da viele Schreibratgeber sich guter Beispiele bedienen. Aber wenn Du Deine Seiten aufblähen willst, dann scheu nicht davor zurück, die Zitate nicht wie alle anderen auf drei bis fünf Zeilen zu beschränken. Nein! Deine Zitate sollen sich über eine halbe oder eine ganze Seite erstrecken. Wichtig ist doch sowieso nur, dass Du korrekt zitierst.

  • Überflüssige Fragen

Willst Du wirklich erfahren, wie Du Deine Texte ohne Mühe erfolgreich dehnst? – Was für eine unnötige Frage! Ob Du liest, um unterhalten zu werden, oder tatsächlich ein paar nicht ganz ernstgemeinte Tipps brauchst, spielt keine Rolle. Als Autorin gehe ich davon aus, dass Du den Text liest, weil die Überschrift Dein Interesse geweckt hat. Die Frage Willst Du erfahren, wie Du schnell Geld verdienst / Dein Leben verbesserst / charismatischer wirst? etc. mitten in einem Artikel, der sich dem jeweiligen Thema widmet, ist ebenso gehaltvoll, wie Coca Cola reich an Vitaminen und Mineralstoffen ist. Nichtsdestotrotz: Die erste Frage in diesem Abschnitt hat den Text um mindestens eine komplette Zeile erweitert. Ist das nicht super? 😉

  • Aufzählungen

Sie sind überschaubar, liefern wichtige Aussagen in knapper Form und strecken den Text, ohne aufdringlich zu wirken: Auflistungen. Vielleicht wurden die relevanten Punkte bereits im vorhergehenden Text angeschnitten. Oder sie wurden mit Beispielen untermalt und damit ausführlich veranschaulicht. Dennoch solltest Du sie auch am Ende des Kapitels noch mal aufführen, damit Dein Werk dichter wirkt. Leser, die den Inhalt des nur dreiseitigen Kapitels schon während des Lesens vergessen haben, werden Dir danken.

  • Einzeiler

Ganz beliebt bei manchen Bloggern: Eine (halb) volle Zeile und dann eine Leerzeile.

Auf diese Weise kann man den Text länger erscheinen lassen, als er es tatsächlich ist.

Sieht zerfleddert aus?

Stimmt!

Da das Lesen am PC aber sowieso anstrengend ist, ist es doch eine feine Sache!

Ein Wort pro Zeile genügt manchmal auch. Selbst wenn es einsam und verlassen wirkt.

Aber Obacht!

Überschreiten die Sätze die Zwei-Zeilen-Marke, dann splitte den Satz und mach zwei daraus.

Die Leser von E-Books oder gedruckten Büchern mögen überflüssige Leerzeilen zwar nicht, dennoch kannst Du Deine Texte aufbauschen, indem Du nach jedem Absatz großzügig Abstände einbaust. Diese werden eher toleriert, als Ein- oder Zweizeiler.

Fazit


Texte zu strecken ist keine große Kunst, wie man unschwer erkennen kann. Halte Dich einfach an diese Tipps, und schon füllst Du mehr Zeilen als gedacht! Zitate bereichern Deine Arbeit, solange sie wohl dosiert eingesetzt werden und deutlich kürzer als eine halbe Seite sind. Die anderen Punkte dienen lediglich dem Zweck, einen Text optisch zu verlängern.

Wenn Euch weitere einfallen, dann hinterlasst bitte einen Kommentar. Vielen Dank!

Macken

Jeder Mensch hat seine Macken, und so mancher Künstler sticht unter seinen Kolleginnen und Kollegen besonders hervor. Es lohnt sich gleich doppelt, den ein oder anderen Spleen zu pflegen, selbst wenn die Mitmenschen einen seltsam ansehen. Denn manchmal legt die Eigenart ungeahnte, kreative Kräfte frei, die dem Autor dabei helfen, die interessantesten Geschichten zu erzählen.

Wenn wir schon bei Marotten von Autorinnen und Autoren sind, fangen wir mit Charles Dickens an. Der Schriftsteller, zu dessen bekannten Werken Oliver Twist oder A Christmas Carol zählen, legte Wert darauf, „dass sein Bett nach Norden gerichtet war.“¹ Nur so bescherte ihm seine Matratze seiner Meinung nach kreative Einfälle. Aber es kommt noch besser: In Paris suchte er am liebsten Leichenhallen auf.

Friedrich Schiller hatte ebenfalls eine Macke. Er hatte nämlich eine Vorliebe für faule Äpfel, die ihr Dasein in seiner Schublade fristeten. Ihr Duft – so meinte er – unterstützte ihn dabei, sein volles, kreatives Potential zu entfalten. Virginia Woolfs Angewohnheit erscheint im Vergleich dazu profan: Sie pflegte, beim Schreiben auf Sitzgelegenheiten zu verzichten.²

Doron Rabinovici, der u.a. Andernorts ( Suhrkamp) verfasst hat, braucht die Ruhe zum Schreiben. An sich nichts Ungewöhnliches. Allerdings: Manchmal sucht er die Gesellschaft anderer z.B. in einem Kaffeehaus, um Ruhe zu bekommen. Von Fremden umgeben, die in ihre Gespräche vertieft sind, genießt er das Alleinsein … solange ihn niemand aus dem Schreibfluss reißt.³

Sibylle Berg, die Autorin des Romans mit dem provokativen Titel Der Tag, als meine Frau einen Mann fand (Hanser), ist manchmal so besessen davon, das passende Wort zu finden, dass sie nach eigenen Angaben auf Essen verzichtet und Menschen meidet.⁴ – Für manch einen Autor eine Macke, für andere, die nach Perfektion streben, hingegen Normalität.

Eigen und interessant

Auch für Dich, lieber Autor, liebe Autorin, lohnt es sich, nicht all Deine Marotten zu bekämpfen. Einerseits können sie Dir als Inspiration nutzen, andererseits vermögen sie unter Umständen, Dir ausreichend Präsenz in der lokalen Zeitung zu bescheren. Denn ist es nicht interessant zu lesen, dass Max Müller am liebsten in seinem Sturmtrupplerkostüm schreibt? Und Hannah Schmidt mit Katze Duchess, kunstvoll um die Schultern drapiert? Aber Deine Macken müssen nicht unbedingt nur auf den kreativen Prozess beschränkt sein. Pfiffige Journalisten können mit jeder Schrulle eine interessante Geschichte über einen Autor schreiben.

Einige meiner Macken liste ich hier mal auf:

  • Lieber kein Kaffee vor dem Schreiben, als schlechter Kaffee: Wenn ich mir meinen Milchkaffee beim Lieblingsbäcker hole, habe ich nicht selten meine eigene Tasse dabei.
  • Ich liebe Notizbücher! Wenn ich schöne sehe, schlage ich sofort zu. – Blöd nur, dass ich nichts reinschreibe, denn ich möchte die Seiten nicht „verunreinigen“.
  • Wenn wir uns abends einen Film anschauen, kann ich nicht anders, als an einer spannenden Stelle anzuhalten und mir einen Snack zu gönnen – etwas Schokolade oder ein belegtes Brötchen.

Ob diese Angewohnheiten für einen interessanten Artikel in der lokalen Zeitung genügen? – Wenn nicht, so finden sich bestimmt andere. Seltsame Marotten benötigen nur eines, um zu wachsen und gedeihen: Zeit.

¹ https://www.mydailyselfmotivation.com/articles/books/10-shocking-sides-of-famous-authors.html
² https://www.nw.de/nachrichten/kultur/kultur/22572179_Die-Spleens-der-Schriftsteller.html
³ https://www.sueddeutsche.de/kultur/schreibgepflogenheiten-deutschsprachiger-autoren-nur-am-morgen-eine-stunde-1.2386353-10
⁴ https://www.sueddeutsche.de/kultur/schreibgepflogenheiten-deutschsprachiger-autoren-nur-am-morgen-eine-stunde-1.2386353-13