Interview: Sturm Verlag
1. Wer sind die Gründer des Sturm Verlags?
Die Gründerin vom Sturm Verlag bin ich :} Jenny Bertoni.
2. Was war die Intention der Verlagsgründung?
Ich dachte, dass es langsam an der Zeit wäre, alte Verlagsstrukturen aufzubrechen. Ich bin davon überzeugt, dass Autorinnen in einem Verlag mehr verdienen sollen und dass man einzigartige Geschichten zugänglicher machen muss.
3. Wie kommt der Verlag zu seinem Namen?
Ich habe einen Namen gesucht, der einprägsam ist. Kurz und zeitlos. Und ich liebe Stürme, Gewitter und das spielt auch irgendwie immer eine große Rolle in meinen eigenen Geschichten, deshalb war der Name „Sturm“ perfekt.
4. Welche Genres bedient euer Verlag?
Eine Vielzahl wie Romance, Science Fiction, Dystopien und Horror. Aber besonders stolz bin ich auf Slice of Life und Female Rage – zwei Genres, die man bisher nicht so häufig sieht.
5. Wie hoch sollte das Budget sein, wenn man vorhat, einen Verlag zu gründen?
Das variiert stark und hängt vom Geschäftsmodell ab. Aber vierstellig sollte man mindestens einplanen – allein für Notarkosten, Markenregistrierung und die ganzen administrativen Dinge, die vor den ersten Büchern anstehen.
6. Wie sah eure Vorarbeit aus, ehe ihr den Verlag ins Leben gerufen habt?
Ehrlich gesagt: etwas trockener, als man es sich vorstellt. Businessplan schreiben, Unternehmen gründen, Marke anmelden und schützen lassen, Website aufbauen …
7. Wie hebt sich euer Verlag von anderen ab?
Wir arbeiten sehr eng mit unseren Autor:innen zusammen, unterstützen sie auch auf ihrem Weg ins Self Publishing und bieten ein kleines Netzwerk aus Profis zum Connecten. Und wir kommunizieren sehr offen, dass wir uns selbst nicht zu ernst nehmen – nicht als Marketinggag, sondern, weil wir wirklich unironisch dem Wahnsinn frönen.
8. Wie sieht eure Zusammenarbeit mit Bloggern aus?
Wir starten gerade erst, also würde ich sagen: experimentell, aber sehr engagiert. Die Blogger*innen von Addicted to us warten aktuell auf ihre Boxen (und ich auf die gedruckten Bücher). Wir tauschen uns auf Discord und Social Media regelmäßig aus.
9. Sind Messeauftritte geplant?
Ja! Wir haben unsere ersten Bewerbungen abgeschickt und sind auf einer mittleren Messe bereits mit Raum und mehreren Lesungen vertreten. Welche kleineren oder großen noch dazukommen, erfahrt ihr auf Social Media.
10. Was wünscht ihr euch vom Buchmarkt?
Unabhängige Bestellungen über Verlage. Einen Barsortimenter für Kleinstverlage zwischenzuschalten, ist absoluter Wahnsinn. Die Branche ist durchzogen von dutzenden Firmen und Zwischenstellen, die alle etwas vom Kuchen wollen – für Autor:innen bleibt gefühlt nichts mehr übrig. Man sollte Kleinstverlagen und auch Self Publisher:innen den Weg in den Handel unbedingt zugänglicher machen.

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Ich bedanke mich herzlich bei allen Verlegerinnen, die an meinem Interview teilgenommen haben, und werde die Entwicklung der Verlage mit großem Interesse weiterverfolgen. Wer weiß? Vielleicht gibt es nächstes Jahr das nächste Interview.
Wie ihr, liebe Leser*innen, sicher wisst, weht in der Literaturwelt derzeit ein besonders rauer Wind. Viele Unternehmer*innen kämpfen ums nackte Überleben. Was könnt ihr tun, um sie zu unterstützen? Stöbert doch mal in ihrem Verlagsangebot und findet dort eure nächste Urlaubs-/Ferienlektüre. Auch sind Bücher nach wie vor wunderbare Geschenkartikel. Aber auch eure Likes, Herzchen und das Teilen von Beiträgen in den Social Media helfen Kleinverlagen, ihre Sichtbarkeit am hart umkämpften Markt zu erhöhen, und erfordern keinen finanziellen Einsatz. Mut muss belohnt werden. Darum lasst uns zusammen Gutes tun und darüber reden! 👍🏻
Posted on: 8. Dezember 2025Carolina