Interview: Pumpkinpie Verlag

1. Wer sind die Gründer des Pumpkinpie Verlags?

 Angelika Gmeiner und Marie Loth.

2. Was war die Intention der Verlagsgründung?

Angelika und Marie lernten sich in der Bookstagram-Bubble kennen. Marie unterstützte bereits einige Kleinverlage bei den Social-Media-Aktivitäten und sicherte Angelika zu, sie zu unterstützen, sollte sie auch mal einen Verlag gründen. Zu dem Zeitpunkt antwortete Angelika, dass es nie so weit kommen würde – wie wir aber heute wissen, lag sie damit falsch … Ein paar Wochen später rief sie Marie an und sagte ohne lange Umschweife: „Ich hab‘ die Schnauze voll. Lass uns einen Verlag gründen!“.

3. Wie kommt der Verlag zu seinem Namen?

An einem sonnigen Oktobernachmittag 2024, nachdem aus dem anfänglichen Witzeln über die Verlagsgründung bitterer Ernst wurde, kam die Frage um den Verlagsnamen auf den Tisch. Marie, eine große Verehrerin von süßen Leckereien, schlug vor, den Verlag „Apple Pie Verlag“ zu nennen. Angelika, die gerade dabei war, eine köstliche Butternut-Kürbis-Lasagne zuzubereiten, verzog das Gesicht. „Apple Pie?“, fragte sie. „Das klingt ja fast wie …“

Marie runzelte die Stirn. „Wie was?“

Angelika seufzte. „Lass es mich so sagen: Es gibt da einen Film, der heißt „American Pie“ …“

[Einschub des Erzählers: Wer diesen Film und besagte Szene daraus nicht kennt, frage seine Online-Suchmaschine des Grauens – ähh, Vertrauens …]

Maries Augen weiteten sich. „Oh“, sagte sie. „Das hatte ich nicht bedacht.“ Sie kicherte. „Apple Pie ist dann wohl gestrichen.“

Angelika wandte sich wieder ihrer Lasagne zu. „Wie wäre es mit Pumpkin Pie Verlag?“, schlug sie vor. „Ich habe gerade diesen riesigen Butternut-Kürbis verarbeitet, und die Lasagne wird der Hammer, sag ich dir. Außerdem sind Kürbisse doch total gemütlich, oder?“

Marie nickte begeistert. „Pumpkin Pie klingt toll! Und es passt perfekt zu unserer Liebe für gemütliche Geschichten.“

So erhielt der Verlag seinen Namen. 

Allerdings gibt es hierzu noch eine kleine Anekdote: Angelika, die sich in ihrer Aufregung vertippte, schrieb den Namen immer und immer wieder als „Pumpkinpie“. Bis dieser Tippfehler Marie auffiel, war es zu spät, der Instagram Account erstellt, die Website-Domain reserviert und die Gründungsunterlagen ausgefüllt … Und da es irgendwie lustig und einzigartig war, beschlossen die beiden, es dabei zu belassen.

4. Welche Genres vertritt euer Verlag?

Fantasy: von cozy bis dark; von urban bis high – magische Geschichten in all ihren Facetten, die euch in fremde Welten entführen und nicht mehr loslassen.

Romance: von zuckersüß bis leidenschaftlich; von alltäglich bis dramatisch – Liebesgeschichten für jede Gefühlslage. 

Cozy Crime / Cozy Mistery: von klassisch bis skurril, von heiter bis schwarzhumorig – Geschichten mit liebenswerten Charakteren und überraschenden Wendungen für entspannte Lesemomente.

5. Wie hoch sollte das Budget sein, wenn man vorhat, einen Verlag zu gründen?

Höher als wir zu Beginn angenommen haben. Für die Grundeinlage (sofern man eine Personengesellschaft gründen will), die Notarkosten und die ersten Ausgaben wie Cover, Lektorat, Korrektorat und Auflagendruck sollte man mindestens mit 5.000€ rechnen und sich nicht zu schade sein, auch selbst miteinzugreifen. Gerade am Anfang kommen ungeahnte Kosten auf einen zu und am Ende bleibt bei einem Buch gar nicht mehr viel übrig …  

6. Wie sah eure Vorarbeit aus, ehe ihr den Verlag ins Leben gerufen habt?

Da haben wir, ehrlich gesagt, gar nicht sooo viel gemacht. Wir haben uns überlegt, welche Firmenform die geeignete ist, haben einen Termin beim Notar vereinbart und gegründet. Nebenher haben wir einen Social-Media-Account erstellt und eine Pitch-Aktion gemacht. Alles andere wie z.B. Verträge, den Account beim Großen A, die Buchhändler oder auch die Website und den Shop haben wir erst gemacht, als alles schon in trockenen Tüchern war.

7. Wie hebt sich euer Verlag von anderen ab?

Wir lehnen Generative KI ab – da gibt es mittlerweile zwar einige Kleinverlage, die das tun, aber eben auch die, die sich mittels KI das Leben leicht machen wollen. Wir kennen jeden Schritt im Veröffentlichungsprozess. Das erste Buch haben wir zu zweit auf die Beine gestellt. Ab dem zweiten Buch kam dann unsere tolle Buchsetzerin mit ins Boot und ab dem dritten Buch haben wir unser Team rund um Lektorat, Korrektorat erweitert. 

Außerdem sagen unsere Autor*innen immer, dass wir hammermäßige Betreuung leisten und wohl mit die besten Tantiemen zahlen. 😀

8. Wie sieht eure Zusammenarbeit mit Bloggern aus?

Wir haben eine große Blogger-Community, der wir immer zuerst die Möglichkeit geben, Rezensionsexemplare zu ergattern oder bei Blogtouren mitzumachen. Zu Beginn haben wir mal einen großen Aufruf gestartet, aber wenn jemand für uns bloggen möchte, reicht es eigentlich, uns eine DM auf Insta zu schicken. 😉 

9. Sind Messeauftritte geplant?

Jaaaa! Unsere erste Messe hatten wir bereits im November ’25 – auf der „Augsbuch“. Nach nicht mal 1 Jahr Verlagsbestehen. Es war eine sehr emotionale, wunderschöne, aber auch unglaublich anstrengende Erfahrung. 😀 2026 sind wir im Frühling in Ingolstadt auf der Seitenzauber und im November wieder auf der „Augsbuch“. Wir hätten gerne noch mehr Messen mitgenommen, aber waren mit den Anmeldungen etwas spät dran. 2027 geloben wir Besserung. 😉

10. Was wünscht ihr euch vom Buchmarkt?

Wir würden uns wünschen, dass auch kleine Verlage ernst genommen werden, selbst wenn sie sich zu Beginn keine Hardcover-Farbschnitt-Glitzerfolien-Bücher leisten können. Denn auch wenn der Umschlag hübsch aussehen soll, zählt doch die Geschichte, die auf den Seiten steht, oder?

www.pumpkinpie-verlag.de

Posted on: 8. Dezember 2025Carolina